Capriccio 2007 / 2019
Ausgangspunkt für die Arbeit an einer Reihe von Kleinskulpturen waren Gefässe, welche mit Gips ausgegossen wurden. Zumeist zersprang das Gefäss durch die Wärme des aushärtenden Gipses. Das dann weggeschlagene Glas diente so als verlorenen Form. In der Kombination mit abgegossenen Früchten und Abfallgegenständen entstanden dreidimensionale Stilleben. Sie waren erstmals 2007 in der Tony Wuethrich Galerie ausgestellt, im gleichen Jahr zum Teil im Kunstraum o.T. in Luzern und im Kunstmuseum Luzern, an der LISTE in Basel (2008) und im Schloss Untergröningen in Abteigmünd (2020). Verschiedene der Objekte wurden im Lauf der Zeit überarbeitet.
„Ein unendliches Verweisspiel von Referenzen und Verschiebungen, vermeintlichen Eindeutigkeiten und deutlichen Undeutlichkeiten, von klaren Fragen und unklaren Antworten kommt in Gang. Spielerisch ziehen die plastischen Capriccios die Register der Kunst und unserer Kunstauffassung: Täuschung und Enttäuschung, Kopie und Original, Nachahmung und Hervorbringung. Keine obsoleten Register: Scherzhaft, aber nicht im Scherz drängt sich mit ihnen eine Erfahrung auf. An den Realitäten der Kunst stellt sich die Frage nach den Realitäten der Realität. Zum Glück.“
Claus Volkenandt
9 Claus Volkenandt, Kleine Launen in: Capriccio, Tony Wüthrich Galerie, 2007
9 Eva Scharrer, Spielleben, Regioartline, 27. 10. 2007
9 Karen R. Gerig, Der Apfel als Blume und Vorstellung, Basler Zeitung, 13. 9. 2007
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