Cézanne à Winterthur 2003–2004
Mit Hilfe von selbstaufgenommenen Fotos in Museen in der Schweiz und in Deutschland pauste ich Stillleben vornehmlich aus Frankreich und Holland auf grossen Blättern zu neuen Kompositionen zusammen.
„Markus Schwander interessiert sich dafür, was über ein indirektes Verfahren für die Zeichnung gewonnen werden kann, im Bereich des Sujets, im Bereich der Zeichentechnik, und – wohl das wichtigste Motiv – im Bereich der medialen Überlagerung. Markus Schwanders Zeichnungen zeigen nicht nur eine Kombination von Bildern, die durch Übereinanderkopieren und Überlappen entstehen, immer ist auch das Phänomen des Verbergens, des Löschens, des Weglassens im Spiel.“
Sibylle Omlin
„Es ist eine ungewöhnliche und sehr persönliche Galerie, durch die uns Markus Schwander mit seinen neusten Zeichnungen führt: eine virtuelle Sammlung von Früchtestilleben des 18. bis frühen 20. Jahrhunderts. In der Basler Galerie Wuethrich hängen die Zeichnungen in strenger Ordnung, schwarz gerahmt, doch löst das blaue Liniengewebe der Zeichnungen diese Ordnung in Leichtigkeit auf.
Zwischen Präsenz und Verschwinden schwebend, begegnen uns verfremdet Gemälde Cézannes, Chardins oder Largillières. Reizten die Originale mit der Schaustellung von Früchten, drapierten Vorhängen, edlen Porzellanschalen oder einfachen Wasserkrügen die Sinnesorgane, bergen ihre gezeichneten Abdrucke nur noch die Erinnerung dieser Augenlust, destilliert in feinen blauen Linien. Anlass zu diesen Zeichnungen bot zunächst die Idee, Stilleben französischer Maler aus Schweizer Sammlungen wieder nach Frankreich zu bringen, wo Schwander sie auf die Wände einer Pariser Kunstgalerie pauste. In der Serie inszeniert er eine Begegnung dieser Stilleben auf Papier und setzt sich zugleich mit der Gattung und dem Objektcharakter der Gemälde auseinander.“
Martina Papiro
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