Smoking Guns 2006 / Signatur 1997
In den Zeichnungen mit dem Titel Smoking Guns treffen zwei oder drei Markus Schwander aus unterschiedlichen Lebensperioden aufeinander. Ausgehend von einer Sammlung von Fotos des Künstlers seit seiner Kindheit konfrontiert dieser sich selber mit der Vergangenheit und befragt seine Identität im Laufe der Zeit.
1997 befasste sich Schwander mit der Identität seines Namens, indem er diesen, handgeschrieben von verschiedenen Menschen für eine Serie von Dias verwendete. Auf dem von Hand adressierten Briefumschlag vermischen sich die Identitäten von Empfänger und Absender in einem Schriftbild.
„Einigen deiner Arbeiten, die hier angesprochen werden, geht ein Prozess voraus, bei welchem eine einzige Tätigkeit von verschiedenen Personen durchgespielt wird. Es werden Daten gesammelt. Das erinnert mich an emprisch-wissenschaftliche Methoden. So kann eine Menge Information zusammengetragen werden, horizontal. Damit aber Ordnung in die Sammlung kommt, braucht der Forscher eine Frage, auf welche er die Antwort mit seinem Tun finden will. Und auch beim Betrachter oder Leser einer solchen ‹Studie› entsteht ein Wunsch nach Schlüssen oder Ergebnissen. Im Falle der Unterschriften-Arbeit wurden Leute aufgefordert, den Namen ‹Markus Schwander› zu schreiben. Die einen Schriften zeigten Dynamik, die anderen ein auf Schönheit bedachtes Schriftbild, Hast, Kraft etc. Der Leser dieser Signaturen sieht sich vor einem Rätsel, er wird zum Detektiv, denn geben doch all diese Unterschriften vor, eine bestimmte Person mittels ihrer Handschrift zu repräsentieren. Unweigerlich ist man auf der Suche nach der wahren, nach der richtigen Spur von Markus Schwander.“
Katharina Dunst
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